Als wir das Thema Deutsch-Russisches Jugendwerk (DRJW) aufgriffen war uns klar, dass wir mehr Informationen benötigen. So waren wir in Moskau, haben mit Vertretern von Wirtschaft, Politik, Diplomatie und Journalismus gesprochen. Im Ergebnis fühlten wir uns bestätigt, dass im Bereich Jugend neue Impulse gefordert sind.
In Deutschland haben wir dann weitere Gespräche geführt: Mit Vertretern vom Deutsch-Russischen Forum, wie auch der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch in Hamburg sowie vielen Persönlichkeiten, die die Jugendarbeit mit Russland bereits lange Jahre begleiten. Auch hier war von uns im Ergebnis festzustellen, dass der Bereich der Jugendarbeit gestärkt und in seiner ganzen Breite aufgegriffen werden muss, um den aktuellen Gegebenheiten zu entsprechen. Um zukunftsfähig zu werden muss die Frage des Jugendaustausches auf eine neue Ebene gebracht werden.
Wir selbst haben diskutiert, ob es vielleicht ausreicht dafür einzutreten, dass die gute Arbeit der existierenden Organisationen verstärkt werden sollte und auch, ob das Thema zu diesem Zeitpunkt für ganz Osteuropa aufgegriffen werden muss. Unser Fazit ist, dass eine Diskussion über ein Deutsch-Russisches Jugendwerk automatisch auch die existierenden Institutionen aufwertet und das Thema für alle anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion in den Fokus rücken wird.
Einige geschätzte Persönlichkeiten aus unserem Beraterkreis favorisierten ein privates Jugendwerk gegenüber einem Jugendwerk, welches üblicherweise als Internationale Organisation zwischen zwei Staaten gegründet wird. Das Argument: Ansonsten bliebe gesellschaftskritischen Teilen der Bevölkerung der Zugang verwehrt. Wir selbst wollen keine Instrumentalisierung eines Jugendwerks, können diese aber natürlich nicht komplett ausschließen. Aber es wird auch die Ansicht vertreten, dass selbst regierungsnahe Jugendliche davon profitieren sich mit der jeweils anderen Wirklichkeit auseinanderzusetzen. Wir meinen, dass wir damit in einer fruchtbaren Diskussion sind.
Auch wurden wir gefragt, warum wir andere osteuropäische Länder nicht in unser Vorhaben einbeziehen. In der Satzung der Europäischen Gesellschaft heißt es in § 2: Der Verein verfolgt seine Ziele insbesondere unter Berücksichtigung des Zusammenwachsens West- und Osteuropas und deren kulturelle, ökologische und gesellschaftliche Auswirkungen auf die Zivilgesellschaft. Deshalb ist diese Frage sehr berechtigt. Unsere Antwort: Ein Jugendwerk muss die Einbeziehung von Drittländern über Sonderfonds möglich machen, so wie dies auch bei den existierenden Jugendwerken mittlerweile Usus ist. Diesen Prozess wollen wir als Teil der Zivilgesellschaft vorantreiben.
Natürlich besteht auch für ein Jugendwerk die Gefahr, dass so ein Prozess bei politischer Schlechtwetterlage eingefroren werden kann – und das betrifft dann alle Kontaktebenen. Die Erfahrungen der Jugendlichen bis zu einem solchen Punkt bleiben aber nachhaltig erhalten und können die Gesellschaften vor einem Bruch bewahren.
Wir erleben etwas, womit wir nie gerechnet haben: Der Zustrom der Unterzeichner reißt nicht ab, die Zustimmung ist überwältigend. Was, so fragen wir uns, ist der Motor dieser „Zustimmung“ für den Appell? Ist es nur das Projekt eines Deutsch-Russischen Jugendwerks oder ist es eine Einsicht einer neuen Zukunftsgestaltung im kulturellen Dialog mit den Menschen in Russland, die wir gerade heute als Teil unseres Europas „wieder entdecken“. So wie durch diese Diskussion automatisch die Frage der Jugendarbeit mit allen Nachfolgestaaten der UdSSR angesprochen ist, so ist die Frage eines Deutsch-Russischen Jugendwerks nicht nur aus deutscher Sicht zu stellen. Es würde auch ein aus unser Sicht überfälliges Signal über den Umgang der EU mit Osteuropa senden, was auch aus unseren Gesprächen immer wieder hervorging.
Wir freuen uns, wenn Sie die Idee der Initiative aufgreifen und mit uns zusammen arbeiten.
NEIN. Das DRJW arbeitet nach dem Subsidiaritätsprinzip mit zahlreichen Partnern, Institutionen und Projektträgern zusammen.
Die Arbeit existierender Institutionen und Programme wie der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch in Hamburg oder dem Deutsch Russischen Forum sind wegweisend und müssen fortgeführt werden. Um der hohen Nachfrage für deutsch-russiche Projekte im Bereich Jugend zu entsprechen, müssen die existierenden Programme finanziell aufgewertet und erweitert werden. Dies steht nicht im Widerspruch zur Forderung nach einem DRJW.
Die bisherigen Akteure sollten in den Aufbau eines Jugendwerks einbezogen werden.
Ein Deutsch-Russischs Jugendwerk (DRJW) ist eine internationale Organisation im Dienst der deutsch-russischen Zusammenarbeit mit möglichen binationalen Standorten in Moskau und Berlin und regionalen Außenstellen. Die Forderung zur Gründung des DRJW geht auf die Charta von Paris von 1990 zurück. Aufgabe des DRJW ist es, die Verbindungen zwischen jungen Menschen in Deutschland und Russland auszubauen und ihr Verständnis für geschichtliche Ereignisse und füreinander zu vertiefen.
Das Jugendwerk ist ein Kompetenzzentrum für die Regierungen beider Länder und fungiert als Berater und Mittler zwischen den verschiedenen staatlichen Ebenen und den Akteuren der Zivilgesellschaft in Deutschland und Russland. Das DRJW arbeitet nach dem Subsidiaritätsgedanken mit zahlreichen Partnern zusammen und unterstützt sie informativ und beratend. Dabei greift das DRJW immer wieder aktuelle Themen auf, die die Jugend in beiden Ländern bewegen (Umwelt-und Naturschutz, bürgerschaftliches Engagement, Jugendkultur, Tradition, Vergangenheit und Zukunft Europas sowie wissenschaftlich-technische Themen).
Ein DRJW fördert den Jugendaustausch und Jugendprojekte zwischen Deutschland und Russland. Dazu könnten gehören Schüler- und Studierendenaustausch, Sprachkurse, Partnerschaften von Städten und Regionen, Sportbegegnungen, Praktika und Austausch im Berufsbereich, Stipendien für Fachseminare und Forschungsarbeiten mit Blick auf die besonderen Herausforderungen der Vergangenheit und Zukunft. Dabei greift es immer wieder aktuelle Themen auf.
Die Ausweitung seiner Aktivitäten auf Nachbarländer wie beispielsweise Polen, Belarus, Georgien wäre zu einem späteren Zeitpunkt über Sonderfonds wünschenswert.
Diese Zahl ist unterschiedlich für verschiedene Jugendwerke und hängt von den verfügbaren Mitteln ab.
Das Beispiel Deutsch-Französisches Jugendwerk (DFJW) macht die Tragweite eines Jugendwerks sehr deutlich:
Seit 1963 hat das DFJW rund 9 Millionen jungen Menschen aus Deutschland und Frankreich die Teilnahme an mehr als 360.000 Austauschprogrammen ermöglicht. Das DFJW fördert jedes Jahr 9.000 Begegnungen (5.300 Gruppenaustausch- und 3.700 Individualaustauschprogramme), an denen mehr als 200.000 Jugendliche teilnehmen.
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Binden Sie ihre Netzwerke ein. Wir freuen uns über die Verbreitung unserer Inhalte, natürlich auch in den sozialen Medien.
Schreiben Sie ihrem Abgeordneten/ ihrer Abgeordneten über die Forderung zur Gründung eines Deutsch-Russische Jugendwerks oder sprechen Sie ihn/ sie an.
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